Feiern & Einkaufen: Weihnachten in Großbritannien
Während deutsche Arbeitnehmer sich regelmäßig darüber ärgern, wenn die Feiertage an Weihnachten ganz (wie im letzten Jahr) oder zum Teil (wie in diesem) auf ein Wochenende fallen, können die Briten sich ganz entspannt zurücklehnen und die Feiertage doppelt genießen. Denn in Großbritannien ist die Feiertagsregelung äußerst arbeitnehmerfreundlich: fällt ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende, wird er am folgenden Werktag nachgeholt. Und so gibt es dieses Jahr gleich drei Weihnachtsfeiertage, denn Christmas Day, der 1. Weihnachtsfeiertag, fällt auf einen Sonntag und wird deshalb am Montag, den 26. Dezember nachgeholt, so dass Boxing Day, der 2. Weihnachtsfeiertag, sich auf den 27. Dezember verschiebt.
Ohnehin ist Boxing Day zwar offiziell ebenfalls ein Feiertag, der für Spaziergänge, Spiele und traditionelle Jagd-Veranstaltungen genutzt wird, wird in den letzten Jahren aber immer mehr zum Shopping Day. Streckenweise ist er der umsatzstärkste Tag des Jahres für den stationären Einzelhandel und immer mehr Läden nutzen die Gelegenheit, um die Jahresend-Schlussverkäufe einen Tag früher beginnen zu lassen. Und so verbringen die Briten den Morgen des Boxing Day immer häufiger in Schlangen vor den Einkaufszentren, um die besten Schnäppchen zu ergattern…
Und womit beschäftigen sich die Briten sonst an ihren großzügig bemessenen Feiertage? An Heiligabend (Christmas Eve) wird erst einmal fleißig dekoriert und vorbereitet. Am Abend hängen die Kinder Strümpfe auf, damit der Weihnachtsmann (Father Christmas) dort die Geschenke hineinstecken kann. Obwohl zum Beispiel die Royal Family bereits an Heiligabend die Geschenke öffnet, bleibt dies eine seltene Ausnahme – Bescherung gibt’s in der Regel erst am nächsten Morgen.
Christmas Day (25. Dezember) beginnt also traditionell mit dem Auspacken der Geschenke. Später versammelt man sich zum traditionellen Christmas Dinner, zu dem u.a. Truthahn oder Gans, Kastanienfüllung, Rosenkohl, Röstkartoffeln, „Pigs in a blanket“ (in Speck eingewickelte Würstchen) und Cranberry-Sauce unverzichtbar sind. Der Christmas Pudding, der zum Dessert gereicht wird, wird traditionellerweise schon am Stir-Up Sunday, dem Sonntag vor dem ersten Advent, hergestellt, damit er in den Wochen bis Weihnachten seinen vollen Geschmack entfalten kann. Enjoy…
… and Merry Christmas!
> Teil 1: Weihnachten auf Spanisch: Warten auf den Dicken
> Teil 2: Von Foie Gras bis Bûche de Noël: Weihnachten in Frankreich
KF/msh
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